Allein mit der Kondition eines Michael Phelps gewinnst du beim Kraul-Schwimmen keine Medaille – nur mit der richtigen Wasserlage erreichst du Geschwindigkeit. Auch die Körperspannung ist von Bedeutung. Im Physik-Unterricht haben wir alle gelernt, dass sich der Widerstand mit Körperfläche und Geschwindigkeit erhöht. Im Alltag spüren wir das kaum, im Wasser macht sich dieser Effekt überdeutlich bemerkbar.
Intelligente Kraul-Profis wissen den Widerstand zu verringern. Bei gestrecktem Körper tunneln sie regelrecht durch das Wasser. Für das nasse Element gilt dann: Widerstand ist zwecklos.
Im Folgenden schauen wir uns an, worunter die Wasserlage bei den meisten Schwimmern leidet. Für die besonders schnellen Leser findet sich am Ende eine Zusammenfassung.
Wie du deine Wasserlage optimierst
Häufig scheitert die Wasserlage an der Beinarbeit. Anfänger schenken dem Beinschlag keine große Beachtung und konzentrieren sich zu stark auf den Armzug. Selbst erfahrene Triathleten sparen sich die Arbeit unter der Gürtellinie gerne aus, um Kraft für das Fahrrad-Fahren und Laufen zu sparen. Das ist ein Zirkelschluss. Schließlich dient der Beinschlag auch als Heckantrieb, um dich so schnell wie möglich nach vorne zu peitschen.
Achte darauf, dass der Beinschlag aus der Hüfte erfolgt, nicht aus den Knien. Auch die Frequenz ist entscheidend. Wie du das richtige Maß für die Frequenz findest, erfährst du unter Beinschlag & Fußstellung.
Als zweite Fehlerquelle lässt sich der Kopf ausmachen, der stets unter das Wasser gehört, Gesicht nach unten. Lediglich beim Atmen hebst du den Kopf kurz seitlich an. Kraul-Anfänger halten unter Wasser des Öfteren die Luft an – das ist ein Fehler. Unter Wasser musst du bereits ausatmen. Ansonsten bleibt dir bei einer gesunden Schwimm-Frequenz keine Zeit, um wieder einzuatmen. Zur Atmung & Kopfhaltung ist ein Technik-Artikel verfügbar.
Teilweise kann auch eine zu schwache Muskulatur die Wasserlage beeinträchtigen – in dem Fall hilft nur Muskelarbeit. Tatsächlich ist das selten der Fall – die meisten Krauler müssen zuallererst an ihrer Technik feilen. Wer alle Technik-Grundlagen verinnerlicht, entwickelt schon von allein die optimale Wasserlage.
Dabei gilt: Körperspannung nicht vergessen. Nur wer spannt, schwimmt den Kraul-Kollegen eine Spanne davon.
3 Tipps für eine bessere Wasserlage & Körperspannung
Mit den folgenden Tipps liegst du besser denn je im Wasser:
- Beinschlag in einer regelmäßigen Frequenz ausführen – konzentrierst du dich auf die Beinarbeit, schwimmst du auch schneller.
- Atmen lernen – behalte den Kopf unter Wasser, atme seitlich ein und unten aus. So baust du Widerstände ab.
- Bewusst schwimmen – führe deine Bewegungen kontrolliert aus. Mit ordentlicher Technik schwimmst du weit oben, bald auch in der Rangliste.
Wie alle Bewegungen beim Kraulen können auch Armzug & Schulterrotation die Wasserlage verbessern. Wie du den Arm ideal über das Wasser führst und durch das Wasser ziehst, erfährst du im nächsten Artikel der Technik-Grundlagen.