Irgendwie kommst du beim Kraulen immer voran – deine maximale Geschwindigkeit erreichst du aber nur mit der richtigen Technik. In den Technik-Grundlagen beschäftigen wir uns detailliert mit dem Bewegungsablauf beim Kraulen. Wo liegt der perfekte Eintauchpunkt? Was geschieht in der Zug- und Druckphase? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich dieser Artikel – wer gleich zum Training muss, findet am Ende eine übersichtliche Zusammenfassung.
Wer tiefer in die Materie Kraul-Schwimmen eintaucht, wird feststellen, dass fast alle Fehlerquellen unter Wasser brodeln. Fehler Nummer eins lauert aber bereits an der Oberfläche – beim Eintauchen nämlich.
Der perfekte Eintauchpunkt
Anfänger stellen häufig beim lauten Schwimmen ihr Können unter Beweis und kraulen in einer sehr hohen Frequenz. Dabei bleibt die Genauigkeit auf der Strecke – die Hand trifft des Öfteren schon in Kopfhöhe auf das Wasser. Das ist problematisch, weil du dann Wasser vor deinen Körper herschieben musst, bevor du mit dem Druckaufbau beginnen kannst. Und mit dem Druckaufbau setzen wir erst Geschwindigkeit um. Zusätzlich erhöht sich der Widerstand unter Wasser – also bewegst du dich auch deutlich langsamer fort. Das kostet wertvolle Sekunden Zeit.
Strecken heißt die Devise. Um nach der Zugphase direkt in den Druckaufbau zu wechseln, stichst du so weit vorne wie möglich ins Wasser ein. Stelle dir die Hand als Verlängerung der Schulter vor. Achte darauf, dass der Armzug nicht zum Luftakrobaten-Akt wird – die Zugphase erkläre ich dir im Artikel zu Armzug & Schulterrotation.
Beim Eintauchen gilt, dass du die Hand leicht schräg ins Wasser einführst, etwa in einem 20- bis 30-Grad-Winkel. Um beim Schwimmen keinen Winkelmesser zu benötigen, gebrauchst du deinen Ellenbogen als Marker. Bei erfahrenen Schwimmen stellt der Ellenbogen den höchsten Punkt dar – so stichst du automatisch im korrekten Winkel ins Wasser ein. Unter Wasser beschreibt die Hand eine S-Kurve, bevor die Druckphase beginnt, die in den nächsten Armzug mündet.
Die optimale Druckphase
Die einen tauchen zu früh ins Wasser ein, die anderen holen die Hand zu früh aus dem kühlen Nass. Gerade bei der Druckphase verschenken viele Schwimmer wertvolle Zentimeter Weg und beginnen zu früh mit dem nächsten Armzug. So baut sich zwar Druck auf, der aber nicht in Geschwindigkeit umgewandelt wird – überspitzt ausgedrückt handelt es sich dabei um eine besonders anstrengende Form des Hundepaddelns. Du baust Druck auf, um Kraft zu verschwenden.
In der Tierwelt zeigt die Ente, wie der Hase läuft. Sie versteht das Schwimm-Handwerk und krault allen Hunden davon. Und das allein mit der Druckphase. Orientiere dich an der Technik der Ente.
Darauf achten die Eintauch-Experten
Mit folgenden Tipps wirst du zum ausgewiesen Kraul-Profi beim Eintauchen:
- Beim Eintauchen keine Blasen werfen – das gelingt mit der Wahl des richtigen Eintauchpunkts bei gestrecktem Arm und leicht angewinkelter Hand.
- Von den Tieren lernen – Hunde verstehen sich auf die Zugphase, Enten auf den Druckaufbau. Kraul-Profis wissen beide Phasen optimal zu nutzen.
- Ellenbogen bei der Bewegung über Wasser als höchsten Punkt definieren – so findest du auch ohne Hilfswerkzeug den richtigen Eintauchpunkt.
Um deine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen, brauchst du neben aller Technik auch eine gute Wasserlage & Körperspannung. Im dazugehörigen Artikel erfährst du, wie dir das gelingt, ohne steif wie ein Brett zu wirken.